permanently temporary? kulturBdigital-Konferenz 2023

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Viele zukunftsweisende Projekte zeigen: Berlins Kulturszene hat Lust auf Digitalität. Und doch: Zu oft verschwinden Formate, Prototypen und Hardware nach Projektende in der Mottenkiste. Wie wird Kultur also nachhaltig digital? Lasst euch inspirieren, präsentiert eure Projekte und diskutiert mit am 18.10.2023 in Berlin!

Unter dem Motto „permanently temporary?“ gehen wir zusammen mit Berlins vielfältiger Kulturszene in Vorträgen, Diskussionen und Showcases der Frage nach, wie angestoßene digitale Entwicklungen, geschaffene Infrastrukturen und neu erprobte Arbeitsmodi nachhaltig weitergeführt werden können.

Programm

12.00
Foyer

Registrierung & Kaffee

12.30
Theater-Saal

Begrüßung
Team kulturBdigital: Annette Kleffel, Silvia Faulstich, Lara Schulte

Joe Chialo, Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt Berlin


Part I: Nachhaltig digital werden
Erfahrt von Macher:innen und Förder:innen, wie angestoßene Veränderungen ins Team oder die Institution skalieren, wie Nachhaltigkeit bei technischen Infrastrukturen mitgedacht wird und wie Kulturförderung neben innovativen Blitzlichtern auch langfristige Veränderungs- und Lernprozesse in Kulturinstitutionen und der Freien Szene bewirken kann.

  • Zwei vor, vier zurück: Der lange Weg zum digitalen Kulturbetrieb
    Tina Lorenz, Leitung Digitaltheater am Staatstheater Augsburg
  • Hardware-Tod und Zombie Code: Handlungsanleitung zum digitalen Überleben
    Nicolas Zimmer, Vorstandsvorsitzender, Technologiestiftung Berlin
  • Wie kann Förderung zu Nachnutzung und Verstetigung beitragen? Erfahrungen aus dem Programm Kultur Digital
    Julia Mai, Programmleitung Kultur Digital (Kulturstiftung des Bundes), im Gespräch mit Janina Benduski, LAFT Berlin – Landesverband freie darstellende Künste Berlin e.V.

14.20
Galerie

Austausch & Lunch

15.00
Theater-Saal

Part II: Auf Dauer angelegt
Projekt beendet, Team aufgelöst, Sachbericht weggeheftet – Momentum verhallt? Es geht auch anders. In Part II kommen Akteur:innen zu Wort, die neue Stellenprofile ausprobiert, etabliert und vor allem verstetigt haben oder sich gewichtigen Fragen mit Weitblick stellen: Wie sammelt und bewahrt man eigentlich das digitale kulturelle Erbe Berlins?

  • Ist das Kulturerbe oder kann das weg? Wieso eigentlich Webarchivierung?
    Almut Pape & Leonie Rodrian, Projektleitung Webarchiv, Zentral- und Landesbibliothek Berlin | ZLB
  • Digitalen Wandel zulassen, nutzen und verstetigen. Die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe auf digitalen Wegen.
    Tabea Schwarze, Digital Management, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe

Share it, show it, open it: Blitzvorstellung der Themen des World Cafés
Team kulturBdigital

16.15
Galerie & Foyer

Kaffeepause & Aufteilung auf World Café-Bereiche

16.25
Galerie & Foyer

World Café: 6 Themen, 2 Runden

Holt euch Impulse für ein nachhaltigeres Nachleben eurer Digitalprojekte – z.B. rund um die Verstetigung von Open Source-Anwendungen, zu Strategien für eine längerfristige Sichtbarkeit digitaler Kulturangebote und zu Ansätzen für die Bewahrung von Kunst im Web.

#1 – Auffindbarkeit
Gekommen, um zu bleiben – Wie hält man Digitalangebote im Bewusstsein des Publikums?

mit Sara Arnsteiner-Simonischek, Direktorin Kommunikation und digitale Vermittlung / Anne Eiselein, Koordinatorin digitale Projekte, Konzerthaus Berlin

Digitale Projekte sind für Kulturinstitutionen meistens länger nutzbar als andere Projekte. Die Kommunikation, Sichtbarkeit und Zugang für solche Digitalprojekte kann allerdings eine Herausforderung sein. In diesem Impuls berichtet das Konzerthaus Berlin von den Erfahrungen, wie digitale Angebote möglichst langfristig ihr Publikum finden.

#2 – Projektergebnisse (sinnvoll) teilen
Schritt für Schritt zum eigenen Kultur-Hackathon: Das Coding da Vinci-Playbook

mit Philippe Genêt, Projektkoordinator, Deutsche Nationalbibliothek

Am Beispiel des Coding da Vinci-Playbooks nehmen wir das Nachleben von Projekten in den Blick: Coding da Vinci vernetzte seit 2014 technikaffine und kulturbegeisterte Communities mit deutschen Kulturinstitutionen, um das kreative Potential in unserem digitalen Kulturerbe weiter zu entfalten. 2022 fand Deutschlands bekanntester Kultur-Hackathon schließlich sein Ende und kondensierte Erfahrungen aus den Projektjahren im Coding da Vinci-Playbook: Es führt Organisationsteams Schritt für Schritt durch die Vorbereitung und Durchführung eines eigenen Kultur-Hackatons.
Wie gut helfen solche Formate beim Wissenstransfer? Wie sollten Projekte am besten enden und ihre Ergebnisse festhalten, damit ihr, euer Team und andere Kulturakteur:innen am besten davon lernt? Diskutiert mit!

#3 – Webarchivierung in der Praxis
Neue Netzwerke für den Erhalt digitaler Kulturgüter?
mit Lukas Fuchsgruber & Anna Schäffler, Projekt Art Doc Archive; Almut Pape & Leonie Rodrian, Zentral- und Landesbibliothek

Fehlende Ressourcen für Webhosting, abgestellte Server, spontane Ideen exzentrischer CEOs … Aus individueller sowie gesamtgesellschaftlicher Perspektive ist die Vulnerabilität von Webinhalten problematisch. Lukas Fuchsgruber und Anna Schäffler stellen das Webarchiv-Projekt Art Doc Archive vor. Wir möchten uns darüber austauschen, wie Netzwerke für Webarchivierung aussehen und welche Rolle öffentliche Strukturen dabei spielen können. Welche Prozesse braucht es, um etwas zu erhalten, das sich ständig verändert und wie können Inhalte des digitalen kulturellen Gedächtnisses kontextualisiert werden und für die Gegenwart relevant bleiben?

#4 – Geteilte Infrastrukturen
Gemeinsam, nachhaltig und effizient: kollektive Infrastruktur für Berlins Kulturbetrieb?
mit Fabian Kraetschmer, Chief Digital Officer, Stiftung Stadtmuseum Berlin

Ähnliche Aufgaben, gleiche Herausforderungen, weniger werdende Ressourcen: Wo kann Zusammenarbeit bei Rechenzentrumsinfrastruktur, Einkauf, Beratung und Betrieb von IT Probleme lösen, unterstützen und innovationsfördernd wirken? Wo liegen die Risiken, welche Fehler sollen vermieden werden?

#5 – Prototyp fertig, und dann?
Vom Open Source Prototyp zum Produkt: Das Fallbeispiel Gieß den Kiez
mit Julia Zimmermann, Projektleitung Gieß den Kiez & QTrees, Technologiestiftung Berlin / CityLAB Berlin

Nach der Jahrhundertdürre im vergangenen Jahr sind die Folgen der Klimakrise in den Städten für uns alle spürbar geworden. Mit Gieß den Kiez hat das CityLAB Berlin bereits im Mai 2020 eine interaktive Plattform geschaffen, um den Stadtbäumen Berlins zu helfen und die Stadt bei der Bewässerung der Bäume durch die ehrenamtliche Arbeit der Zivilgesellschaft zu unterstützen:
Die Plattform mit interaktiver Karte bildet fast alle Straßen- und Anlagenbäume Berlins ab – mit Informationen wie Wasserbedarf, Alter und Art – und lädt alle Berliner:innen dazu ein, sich an der Bewässerung unseres gefährdeten Baumbestands zu beteiligen.
Gestartet als experimenteller Prototyp, steht ‚Gieß den Kiez‘ inzwischen auch anderen Kommunen zur Nachnutzung bereit und wurde bereits für Leipzig adaptiert. Im Deep Dive von Julia Zimmermann tauschen wir uns über Gelingensbedingungen für die Weiterführung von Open Source-Projekten und über Verstetigungsmodelle auch bei knappen Budgets aus.

#6 – Werkstattgespräch
From hostile to hospitable – wie Augmented Reality Utopien eines menschenfreundlicheren Berlins entstehen lässt
mit Martin Binder, Künstler & Designer

Martin Binder nutzt Augmented Reality (AR) als aktivistisches Gestaltungstool, um alternative Realitäten lebendig werden zu lassen und um Szenarien für eine inklusivere, menschengerechte Stadtgestaltung zu erkunden:
Im öffentlichen Raum werden Urban Design und strategische Baumaßnahmen vermehrt zur Verdrängung bestimmter Personengruppen und Verhaltensweisen eingesetzt. Dabei gibt es verschiedene Abstufungen: vom ethisch kontroversen “nudging”, bei dem individuelles Verhalten durch subtile Impulse gelenkt werden soll, über die mehr oder weniger diskreten Diskriminierungsmaßnahmen von “defensive architecture” bis hin zu den teils aggressiven Verdrängungsstrategien von “hostile architecture”.
Martin Binder wählt von diskriminierender Gestaltung geprägte Orte im öffentlichen Raum aus und entwickelt mithilfe von AR-Technologie utopische Gegenentwürfe in Form von 3D-Modellen. Im Werkstattgespräch lädt er euch ein, ins Gespräch über öffentliche Räume und ihre Funktion zu kommen und die Rolle digitaler Technologien für das Sichtbarmachen alternativer Zukunftsvisionen auszuloten.

17.45
Theater-Saal

Aufwärmen, Finger lockern, wortgewandt spekulieren…

PROMPT BATTLE

Wer entlockt dem KI-gestützten Bildgenerator DALL·E 2 die überraschendsten, schönsten und abgründigsten Bilder? Tretet im Prompt Battle  — einem Game-Show-Format — gegeneinander an und stellt live auf der Bühne eure Fantasie und euer Formulierungsgeschick unter Beweis! Das Publikum entscheidet, wer als Sieger:in hervorgeht.

Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Moderation & Umsetzung: Ella Zickerick & Prof. Dr. Florian A. Schmidt, HTW Dresden

Mehr erfahren

Text-zu-Bild-Software ermöglicht es, neue komplexe Bilder und Illustrationen scheinbar aus dem Nichts zu generieren — wenn man will, in fotorealistischer Qualität. Dafür tippt man Beschreibungen ein, die der Software als ‚Prompt‘ dienen, also als Aufforderung, aus den Textbausteinen Bilder zu generieren.

Im Prompt Battle setzt ihr euch auf spielerisch-kritische Weise mit der Bedeutung des Prompt Engineering im Umgang mit Bildgeneratoren wie DALL·E 2, Stable Diffusion und Midjourney auseinander und werft einen Blick auf kontroverse Seiten der neuen Bildwelten: Woher stammen die Fotos, Grafiken und Werke, mit denen die Software trainiert wird und die als Vorlage für ihren Output dienen? Und: Wie steht es um das geistige Eigentum ihrer ursprünglichen Schöpfer:innen? Was ist (wirklich) kreative Arbeit und welchen Wert hat sie in Zeiten generativer KI?

Das Prompt Battle wurde 2022 entwickelt von Prof. Sebastian Schmieg und Prof. Florian A. Schmidt zusammen mit Studierenden der Fakultät Design der HTW Dresden. Team: Bernadette Geiger BA’23, Robert Hellwig MA’23, Emily Krause BA’22, Levi Ameon Stein BA’23, Lina Schwarzenberg MA’23, Ella Zickerick BA’23.

19.15
Galerie

Get-together

Wann & Wo?

18. Oktober 2023 | ca. 12-20 Uhr 

ATZE Musiktheater, Luxemburger Str. 20, 13353 Berlin 

Teilnahme

Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenfrei. Anmelden könnt ihr euch über das untenstehende doo-Formular!