Erfahrt hier, welche Vorhaben die Senatsverwaltung für Kultur und Europa 2021 im Programm „Digitale Entwicklung im Kulturbereich“ unterstützt.
Digitale Auffindbarkeit, Steigerung der Teilhabe am Kulturangebot und Selbstbefähigung der Kulturschaffenden im Umgang mit digitalen Technologien – das sind die Grundpfeiler des Förderprogramms „Digitale Entwicklung im Kulturbereich“, das wir durch unsere Netzwerkveranstaltungen begleiten.
Während in der ersten Förderphase 2020 Strategien für digitale Kulturangebote und virtuelle Kulturstätten im Netz dominierten, rücken die Förderprojekte 2021 den digital komplementierten Stadtraum und interne Arbeitsprozesse im Kulturbetrieb in den Fokus. Auch dieses Jahr möchten wir euch die geförderten Projekte vorstellen:
Kolbe außer Haus
Ein Projekt von:
Georg Kolbe Museum, Projektleitung: Julia Wallner, Anna Sinofzik, Katharina Perlongo
Darum geht es:
Die Forschungsarbeit des Georg Kolbe Museums ist eng mit der Berliner Stadtgeschichte verbunden. Mit „Kolbe außer Haus“ erprobt die Institution zwei komplementäre Digitalformate, die eine Brücke zwischen Kunst- und Stadtvermittlung schlagen: Der Audiowalk „Kolbes Kiez“ erkundet markante Architekturen in der Nachbarschaft des Museumsgebäudes, das Georg Kolbe sich in den 1920er-Jahren individuell gestalten ließ. Das mobile Online-Magazin „Kolbe on the Map“ verlinkt georeferenzierte Kolbe-Skulpturen im öffentlichen Raum mit redaktionell aufbereitetem Archivmaterial. Beide Formate fördern die Stadterkundung und ermöglichen krisensichere Kulturerlebnisse jenseits hochfrequentierter Hotspots. Georg Kolbe Museum
macht.sprache.
Ein Projekt von:
poco.lit. und völlig ohne
Darum geht es:
macht.sprache wird eine Web-App mit der Übersetzungsbeispiele sensibler Begriffe gesammelt, diskutiert und bewertet werden. Die Diskussion findet in online-Veranstaltungen und innerhalb der App statt. Betroffene und Expert*innen beteiligen sich und am Ende steht ein kuratiertes Manifest, in welchem politisch durchdachte Übersetzungen gefunden werden können. Diese Datenbasis wird von unserem Übersetzungstool genutzt, welches sensible Begriffe findet und zu Übersetzungsoptionen und Erläuterungen im Manifest verweist. macht.sprache fördert eine Diskussionkultur über Sprache und Diskriminierung und unterstützt Kulturschaffende dabei, ihre Texte mit politischer Sensibilität zu gestalten. macht.sprache.
Sound of Berlin
Ein Projekt von:
Konzerthaus Berlin
Darum geht es:
Das Projekt ‚Sound of Berlin‘ verfolgt einen experimentellen Ansatz, um künstlerische Arbeit im hybriden Raum zu erproben und unterschiedliche Publika an verschiedenen Orten zu erreichen. Mit einem öffentlichen Live- und Online-Event im November 2021 wird das Arbeitsergebnis in drei Hubs präsentiert. Im Anschluss werden die Arbeitsprozesse und das gesamte Format evaluiert, dokumentiert und als Veranstaltungsmodell öffentlich zur Verfügung gestellt. Konzerthaus Berlin
crowdCuratio – Ausstellungen in virtuellen Teams kuratieren
Ein Projekt von:
Aktives Museum Faschismus und Widerstand Berlin e.V. im Verbund mit berlinHistory e.V.
Darum geht es:
Das Projekt crowdCuratio entwickelt ein digitales Tool für kollaborative und partizipative Formen der Zusammenarbeit, um dezentral Ausstellungen zu entwickeln und diese auch im virtuellen Raum abzubilden.
Die web-basierte Plattform wird Ausstellungsmacher*innen die Möglichkeit bieten, Ausstellungen in virtuellen Teams zu kuratieren und dabei mit externen Beteiligten wie Schulen, Universitäten und Initiativen usw. zu kollaborieren. Im Ergebnis entsteht eine Webseite auf einer von den Initiator*innen vorgegebenen Domain. Die Seite funktioniert als virtuelle Ausstellung, entweder als Ergänzung einer physischen Ausstellung oder als vollständiger Ersatz. Die entwickelte Software wird anderen interessierten Akteur*innen zur Verfügung gestellt. Aktives Museum und berlinHistory e.V. im Web
MACHINA COMMONS – Ein offenes Toolset für digital-analoge Theatershows & transparente Lagerverwaltung in der freien Szene
Ein Projekt von / Akteur*innen:
machina eX, Projektleitung: Jan Philip Steimel
Darum geht es:
machina eX entwickeln mit MACHINA COMMONS digitale Tools, die Vernetzung in horizontal organisierten, multimedialen, digitalphysischen künstlerischen Arbeiten erleichtern: plaiframe hub wird eine ‘RealLifeGame-Engine’ für interaktive Erlebnisräume. Nutzer*innen können damit diverse Soft- und Hardware zu umfangreichen Szenarien – wie theatralen Live- Games, interaktiven und digital erweiterten Theaterabenden, oder Museumsausstellungen – zusammenfügen. Sie arrangieren und verknüpfen dafür einzelne Bausteine wie Licht-, Sound-, Logik- und Sensorelemente zu einzigartigen künstlerischen Spiel- und Erfahrungsräumen. dingsda 2meX wird eine Lagerverwaltung-Software, die das gemeinsame Verwalten, Teilen und Lagern von Requisiten und Equipment erleichtern soll, inspiriert von dingsda.org, aber von Grund auf neu entwickelt. Wenn ihr Ideen, Wünsche, Probleme habt, die das Team von machina eX ihre Arbeiten mit einbeziehen können: Meldet euch einfach!
ARPA 2.0 – Artist Relationship- & Projectmanagement Application
Ein Projekt von:
ORSO – Orchestra & Choral Society Berlin e.V., Ansprechpersonen: Wolfgang Roese, Birgit Koß
Darum geht es:
ARPA “Artists Relationships & and Projectmanagement Application” ist ein Tool, was Wolfgang Roese ursprünglich mithilfe des Datenbankframeworks “Filemaker” der Firma Claris entwickelt hat. Es unterstützt ORSO im Chor- und Orchestermanagement, Inventur, Reiseorganisation, Abrechnung, Notenverteilung, Probespiele, Buchhaltung, Bibliotheksmanagement etc. Nun soll ARPA auf eine ganz neue Stufe gehoben werden und wird von Grund auf neu programmiert. Dabei wird konsequent auf Open-Source-Technologien gesetzt. Der Aufbau erfolgt modular und wird auch langfristig von ORSO weiterentwickelt. ARPA 2.0 wird via Github zur Verfügung gestellt und kann dort von jedermann kostenlos heruntergeladen und installiert werden. ARPA-Projektseite
Neue Gemeinschaften
Ein Projekt von:
Kulturprojekte Berlin GmbH/Schaubude Berlin & MA Spiel & Objekt an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“
Darum geht es:
Das Projekt entwickelt eine neue, digital gestützte Dramaturgie für die Zuschauer*innenbindung und schafft Community-Tools, die auf die spezifischen Bedarfe von Produktionshäusern reagieren. Der Kern des Vorhabens besteht in der Entwicklung von Best Practies zur Gemeinschaftsförderung, die delokal einsetzbar sind und mit partizipativen Verfahren und interaktiven Dramaturgien arbeiten. Der Schaubude Berlin wird hierdurch ermöglicht, eine Meta-Erzählung über verschiedene Kanäle zu kommunizieren, angereichert mit Material, Inhalt, Figuren und Ideen der geplanten Aufführungen. Zum Projektende werden die Werkzeuge in Form von Anleitungen, Tutorials und How tos veröffentlicht. Schaubude
Alle Infos rund um die Förderrichtlinie findet ihr auf der Website der Senatsverwaltung.