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Fonds zur digitalen Entwicklung des Kulturbereichs

Für Kultursenator Klaus Lederer geht es bei der Digitalisierung des Kulturbereichs nicht um die Förderung eines „einmaligen Urknalls“, sondern um mehr Kultur und Innovation über einen längeren Zeitraum.

Zu Beginn von Klaus Lederers (Senatsverwaltung für Kultur und Europa) Vortrag steht eine gute Nachricht für alle Anwesenden: Geht es nach dem Senator für Kultur und Europa, dann soll nicht nur das Projekt kulturBdigital verstetigt werden, sondern auch die Konferenz zur digitalen Entwicklung des Kulturbereichs ein fester Bestandteil der Digitalstrategie des Landes werden. Nicht zuletzt, weil sich die Konferenz zu einem wichtigen Forum „für die Vernetzung digital interessierter Kunst- und Kulturschaffender“ entwickelt habe.

Video: Digitalagentur MOVACT

Diese Verstetigung ist für Lederer ein wichtiger Punkt, denn für ihn geht es bei der Digitalisierung des Kulturbereichs nicht um die Förderung eines „einmaligen Urknalls“, sondern um die Förderung von mehr Kultur und mehr Innovation über einen längeren Zeitraum. Dazu braucht es aber laut Lederer nicht nur einen grundlegenden Geisteswandel, sondern auch „penetrante Akteure in den Institutionen“, die neue Projekte anstoßen und damit als Vorbild für andere dienen. Genau aus diesem Grund soll das Geld aus dem Fonds zur digitalen Entwicklung des Kulturbereichs auch vor allem in „Projekte mit Modellcharakter“ fließen und eine Basis für einen nachhaltigen Entwicklungsprozess schaffen, denn: „Digitalisierung ist nicht das, was passieren sollte, wenn am Ende noch etwas Geld übrig bleibt!“

Und tatsächlich könnte in Zukunft im Berliner Haushalt etwas mehr Geld für diesen Prozess eingeplant werden. Laut Lederer stehen ab dem nächsten Jahr – „wenn alles so kommt wie geplant“ – eine Million Euro statt wie bisher 450.000 Euro dafür zu Verfügung, Die Hälfte dieses Geldes soll laut Lederer an Projekte gehen, die die „Kulturvermittlung in den Mittelpunkt stellen“. Natürlich sei auch das noch nicht genügend Geld, um alle Digitalisierungsprobleme im Kulturbereich zu lösen, aber es gehe auch darum „eine entsprechende Stimmung zu schaffen, den Druck hochzuhalten und die Fördermittel langsam zu verstetigen“.

Geht es um die Zukunft des Kulturbereichs in Hinblick auf den digitalen Wandel, dann stehen für Lederer insbesondere vier Punkte im Fokus:

  • das Datenmanagement und die Datenvisualisierung,
  • die digitale Auffindbarkeit,
  • die Vernetzung von Akteuren
  • und die Publikumsentwicklung.

In all diesen Bereichen müsse „die Basis für digitale Kulturarbeit zwar erst noch geschaffen werden“, Organisationen wie die Technologiestiftung seinen allerdings prädestiniert dafür, den Kulturakteuren den passenden Raum und die richtigen Rahmenbedingungen für die Entwicklung einer solchen Basis zu bieten. Wie groß die Defizite in der digitalen Infrastruktur im Kulturbereich wirklich sind, darüber soll dann ab 2020 eine ausführliche Bestandsanalyse aufklären.

Text: Kai Schnier

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