Tool-Café kulturBdigital x PAP

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Hunderte Einreichungen sortieren, den Theaterfundus digital verwalten, KI-Avatare zum Leben erwecken: Im Tool-Café am 11. Juni könnt ihr von der jahrelangen Tüftelei anderer Kulturakteur:innen profitieren – und viele Tools kennenlernen.

Digitale Tools für die künstlerische Arbeit und die Arbeit hinter den Kulissen sind auf dem freien Markt immer noch Mangelware. Findige Kulturakteur:innen aus Berlin nehmen ihr Glück deshalb immer wieder selbst in die Hand und entwickeln Open Source-Tools, die wiederkehrende Aufgaben erleichtern können. Oder sie arbeiten sich tief genug in Standardsoftware ein, um den hohen inhaltlichen Ansprüchen ans eigene Produkt gerecht zu werden.

Seid dabei!

Zur Anmeldung

Gemeinsam mit dem Performing Arts Programm des LAFT – Landesverband freie darstellende Künste Berlin e.V. laden wir euch am 11. Juni ein, digital versierten Kolleg:innen über die Schulter zu schauen. Und wir blicken auf Tools, die im Kulturbereich auf Open Source-Basis entstehen und entstanden sind: fürs Projektmanagement in künstlerischen Projekten, zur Equipment-Verwaltung oder auch als Auswahlhilfe für Jury-Verfahren. 

Mit dabei sind:

VR-Avatare zum Sprechen bringen mit ChatGPT | Chantal Pisarzowski

Chantal Pisarzowski (School of Culture and Design, HTW Berlin) untersucht das Konzept der digitalen Zwillinge durch das Zusammenspiel von Virtual Reality-Avataren und KI-gesteuerten Dialogen. Am Fall der Berliner Feministin Helga Goetze untersucht sie, wie die Verzahnung von ChatGPT und Virtual Reality dialogische Interaktionen mit digitalen Repliken verstorbener Personen ermöglichen kann. Im Tool Café legt Chantal ihren Arbeitsprozess von der Ideenfindung bis zur technischen Umsetzung offen. Gleichzeitig lädt sie zur kritischen Diskussion über die ethischen Grenzen digitaler „Rekonstruktionen“ realer Personen sowie über die Verantwortung von Kulturakteur:innen bei der Adaption und Anwendung derartiger Technologien ein. 

Artwork – Projektmanagement für die Künste | Hebbel am Ufer 

In und mit Kulturinstitutionen arbeiten heißt für viele Kulturakteur:innen vor allem eins: Viele Aufgaben und Teams gleichzeitig jonglieren. Und selten spielen dabei unterschiedliche Tools für die Zusammenarbeit, Budgetabwicklung, Einsatz- oder Spielortplanung wirklich gut zusammen. Kampnagel, die Deichtorhallen Hamburg und das HAU Hebbel am Ufer in Berlin haben daher seit 2022 die Software artwork entwickelt, um die Planung, Organisation und Koordination speziell für Projekte im Kulturbereich zu vereinfachen. Und das Beste: Ihr könnt artwork ebenfalls nutzen – auch jenseits des Theaters. Tobias Paulick, Projektverantwortlicher am HAU Hebbel am Ufer, stellt euch Kernfunktionen des Open Source-Tools vor. 
 

Video-Untertitelung – Automatisierung & Human in the Loop | Konzerthaus Berlin 

Untertitel machen Videos für Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen zugänglich – und kommen auch vielen Nicht-Muttersprachler:innen oder auch Smartphone-Nutzer:innen ohne Kopfhörer zu Gute. Untertitelung lohnt sich also gleich mehrfach, ist aber aufwendig. Automatisierte Spracherfassung kann hier helfen – wenn sie richtig mit menschlicher Qualitätskontrolle kombiniert wird. Anne Eiselein, zuständig für digitale Projekte und Videoproduktion am Konzerthaus Berlin, geht mit euch durch ihren Produktionsprozess für die Videountertitelung – mit Hilfe von Premiere Pro und kostenlosen Alternativen. Weil auch sie sich hier noch im Prozess befindet, möchte sie auch mit euch diskutieren: Über Barrierefreiheit und alles, was einen vollständig zugänglichen Kulturgenuss auszeichnen würde.

dingsda 2meX (revisited) – Digitale Fundus- und Equipmentverwaltung | MACHINA COMMONS

Die Fundusverwaltungs-Software dingsda 2meX unterstützt das gemeinsame Nutzen und Teilen von Requisiten und Equipment – besonders auch für räumlich verstreute Teams und im Projekt- und Tourbetrieb. Das Tool ist Teil der MACHINA COMMONS – eine Open-Source-Plattform aus der Feder des Kollektivs machina eX und der UX / UI-Designerin Elisa Haubert. Hier findet ihr Tools aus der künstlerisch-technischen Praxis von machina eX offen und frei verfügbar für alle, die damit experimentieren möchten. Philip Steimel (Game- & Software-Developer) zeigt euch im Workshop nicht nur, wie ihr mit dingsda eure Requisiten, Technik und Co. Lager- oder Tour-bereit macht, sondern zieht auch Lehren aus knapp vier Jahren digitaler Equipmentverwaltung. 

YesNoMaybe App (revisited) – Juryverfahren für Festivals und Co. | Berlin Art Prize 

Ob Kunstpreis, Festival oder Call for Papers: Immer dann, wenn vielfältige Einreichungen organisiert und kuratiert werden, sind ein gutes Dateimanagement und kurze Abstimmungswege viel wert. Mit durchschnittlich 900 Bewerbungen pro Ausgabe koordinierte auch der Berlin Art Prize Jahr für Jahr umfangreiche, multimediale Portfolios. Um das Bewerbungsmanagement lückenlos digital zu gestalten und zu vereinfachen, hat der Berlin Art Prize e.V. in 2021 ein online-basiertes Werkzeug für den anonymisierten Bewerbungs- und Auswahlprozess entwickelt: die YesNoMaybe App. Als Open-Source-Tool steht sie auch anderen zur Nachnutzung frei zur Verfügung. Im Termin zeigt euch Sophie Jung (Berlin Art Prize, taz) wie das YesNoMaybe-Team seine einst analog-digitalen Hybrid-Workflows neu durchdacht und vollständig durchdigitalisiert hat. 

theatAR – Ein Toolkit | GRIPS Theater 

Wie kann Theater mit Hilfe von Augmented Reality an andere Orte gebracht werden – etwa in ein Klassenzimmer oder direkt zu den Menschen nach Hause? Auf welche Weise kann mit dieser Technologie auch der öffentliche Raum ganz neu bespielt werden? Was bedeutet es für das Entwerfen von Bühnenbildern, wenn Räume durch das Hinzufügen digitaler Elemente erweitert werden können? Und nicht zuletzt – welche neuen Erzählweisen eröffnen sich durch diese technischen Möglichkeiten? Diese und viele weitere Fragen waren Gegenstand des Forschungsprojekts GRIPS theatAR – Ein Toolkit. Dokumentiert sind die Ergebnisse dieses Projekts in einer interaktiven App, die nicht nur erklärendes Text-, Bild- und Videomaterial enthält, sondern auch eine Vielzahl an Möglichkeiten, die Einsatzpotenziale von Augmented Reality direkt auszuprobieren. Im Termin zeigen euch Marco Aulbach und Caspar Schirdewahn, wie ihr mit Hilfe des Toolkits Augmented Reality auch in eure eigene Theaterpraxis integrieren könnt.

Wann & wo?

Dienstag, 11. Juni 2024, 15.00 – 17.30 Uhr

Technologiestiftung Berlin | Grunewaldstraße 61-62 | 10825 Berlin

Wie?

Die Teilnahme findet in Präsenz statt und ist kostenfrei. Die Anmeldung erfolgt über das untenstehende Formular oder per E-Mail:

Eine Veranstaltung der Technologiestiftung Berlin im Rahmen von kulturBdigital in Kooperation mit dem Performing Arts Programm des LAFT Berlin. 

Logo des Performing Arts Programm Berlin